Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.
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Die Tragödie besteht darin, dass sich der Baum nicht biegt, sondern bricht.
Der Mensch ist so groß, dass seine Größe sich selbst darin zeigt, dass er sein Elend erkennt. Ein Baum erkennt nicht sein Elend.
Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen.
Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Was der Saft im Baum ist, das ist die Seele im Körper, und ihre Kräfte entfalte sie wie der Baum seine Gestalt. Die Erkenntnis gleicht dem Grün der Zweige und Blätter, der Wille den Blüten, das Gemüt ist wie die zuerst hervorbrechende Knospe, die Vernunft wie die voll ausgereifte Frucht. Der Sinn endlich gleicht der Ausdehnung des Baumes in Höhe und Breite. So ist die Seele der innere Halt und die Trägerin des Leibes.
In aller Kreatur, nämlich in den Reptilien, Vögeln, Fischen, in den Pflanzen und Fruchtbäumen liegen gewisse geheime Mysterien Gottes verborgen, die weder der Mensch noch irgendeine andere Kreatur weiß noch fühlt.